Zitat
Original von Stephan Kexel
Canopus hat nur stabile Produkte weil diese technisch enwandfrei sind. Nutzt man diese Produkte dann auch noch mit technisch einwandfreien Motherboards und Chipsätzen erhält man ein stabiles System wie man es als Canopus Kunde gewohnt ist.
Na wir wollen ja mal nicht gleich übertreiben. Wäre nicht "Canopus-Produkte sind meist technisch im rahmen des Möglichen sauber umgesetzt" passender? Es gibt keine technisch einwandfreien Produkte, nicht bei Canopus, nicht bei Asus, nicht bei Mercedes-Benz, nicht bei Rolls-Royce, ... Es gibt nur Produkte die in der Regel gut laufen und deren kleine Fehler meist nicht ans Tageslicht treten. Außerdem müsste nicht gerade ein technisch einwanwandfreies Produkt sich dadurch auszeichnen, nicht nur im elitären Kreis anderer technisch einwandfreier Produkte vernünftig zu laufen sondern auch soweit es geht mit allem halbwegs vernünftig zusammenzuarbeiten? Oder fährt ein technisch einwandfreier Mercedes nur auf technisch einwandfreien Straßen (muss ja die Streckenwahl stark einschränken)? Und müsste es dum Support bei technisch einwandfreien Produkten nicht sterbenslangweilig sein? (obwohl... muss ja langweilig sein, sonst käme man ja nicht auf die Idee, den Chefsupporter in ein Bärenkostüm zu stecken ;-))
Okay, Scherz und Definitionen beiseite. Videokarten waren schon immer zickig. Hat schon mal jemand von euch probiert eine Fast AV-Master ans Laufen zu kriegen? Die lief in jedem Board, solang nicht... Reden wir lieber nicht drüber, ich bin noch traumatisiert vom ständigen Windows neu installieren weil das Ding sonst nicht lief weil die Treiber mit irgendwas nicht harmonierten, genauso wie dieses elendige Slotsuchen weil der einzige PCI-Slot mit eigenem IRQ auf dem AT-Board vor der CPU saß und die Pentiums schon recht große Kühler hatten für die die Aussparung nicht mehr reichte. Oder die Electronic Design AV-Card im Asus P4C800 (welches Herr Kexels Definition ja technisch einwandfrei sein müsste weil ja die technisch einwandfreie Storm darin funktioniert)? Kaum eine Chance, das Board initialisiert die (übrigens korrekt implementierte) PCI-to-PCI Bridge von DEC/Intel nicht richtig. Beim Booten wurde der SCSI-Controller nicht erkannt, die Karte lief unter Windows 2000 erst ab Service Pack 4 welches die Bridge doch irgendwie initialisieren konnte (SP3 und drunter machte ein gelbes Ausrufezeichen dran) und wenns ganz blöld lief blieb der Rechner beim Booten hängen. Andere Karten die diese Bridge nutzen müssten ebenfalls betroffen sein, z.B. der 2-Kanal SCSI-Controller Adaptec 3940UW.
Ich für meinen Teil würde die Kompatibilitätsliste eher so interpretieren: Diese Boards und Chipsätze wurden getestet und dem Support ist bekannt, daß die Karten laufen oder welche Workarounds anzuwenden sind. Hierfür wird eine gewisse Garantie übernommen. Die meisten andern Boards laufen vermutlich auch, es gibt aber keine Garantie. Weil wenn man ohne intensive Tests z.B. ein nForce2 Board auf die Liste aufnehmen würde nur weil 10 Kunden eine erfolgreiche Installation meldeten und dann klappts bei einem Kunden ums Verrecken nicht eben weil der Chipsatz an irgendeiner Stelle anders implementiert wird dann ist der Kunde bei dem es nicht geht mit Recht ziemlich sauer. Damit steht man als Kunde beim Board-/Systemneukauf zwar etwas im Regen und muss selbst probieren ob es geht weil die zertifizierten Boards nicht zu kriegen sind oder nicht in das Konzept des neuen Rechners passen, aber das ist immer noch besser als ganz ohne Kompatibilitätsliste und Anhaltspunkte darzustehen. Und die Listen anderer Hersteller sehen auch nicht besser aus, siehe z.B. RAM-Liste vom P4C800. Es geht bei den Listen halt nicht darum, daß nur alles was drauf steht läuft und alles andere nicht, sondern nur daß man bei allem was draufsteht garantieren kann, daß es läuft und alles andere es vermutlich genauso tut. Ich fände allerdings eine Negativliste bei der die Tests wirklich komplett in die Hose gingen auch ganz interessant, so ist man als Kunde nicht ganz so verunsichert und kann wenn man schon kein Board von der Positivliste nehmen kann sich zumindest etwas sicher sein, daß es laufen könnte. Wie man sich derart echauffieren kann, daß man über die Liste hinaus keine Antwort kriegt (Caruso) ist mir auch schleierhaft, schließlich kann man nicht alles testen (das einzige wo ich zustimmen kann ist, daß eher die Komponentenherteller in der Pflicht sind die Kompatibilität zu einem System zu testen als die Systemhersteller die zu Komponenten, schließlich kauft man meist Komponenten passend zum System und nicht umgekehrt), und wenns getestet wäre ständs auf der Liste. Wenn jeder Hersteller alles testen würde, würd die Hardware ein vielfaches kosten, deshalb ist es überall so wie hier, die Kompatibilitätslisten sind kurz, das meiste was nicht draufsteht läuft trotzdem und Probleme gibts trotz aller Tests immer wieder.
Was den Rechner angeht, ich hab mit den Scaleos eher zweigeteilte Erfahrungen, von läuft gut bis läuft garnicht (nicht im Bezug auf Canopus-Karten sondern allgemein!). Außerdem unterscheiden sich die Rechner teils sehr stark, vermutlich gibt es schon deshalb keine Aussage was für ein Chipsatz drin ist weil sich die Geräte in einer Serie schon zu stark unterscheiden. Ich persönlich würde sowieso keinen PC von der Stange mehr bestellen, man kriegt zu viel Krempels den man nicht braucht und muss dafür an anderer Stelle Einschnitte machen, außerdem weiß man nie was drin ist. Das Argument "gut abgestimmt" zieht schon lange nicht mehr, rein kommt was auf Lager ist, teilweise hab ich in Fertigsystemen schon Kombinationen gesehen die laut Kompatiblitätsliste garnicht getestet waren (z.B. beim RAM, hier zeigt sich mal wieder wieviel man um solche Listen geben kann, lief ja trotzdem, aber normal sollte man beim Fertigsystem erwarten daß man gemäß dieser Liste abstimmt). Ich will jede Komponente mit Namen ansprechen und auf aktuelle Marktgegebenheiten (Zuverlässigkeit eines Festplattenherstellers, Kompatibilität eines Chipsatzes) reagieren können.
Bei Fertigsystemen kann man sich noch Dell antun (obwohl die übermäßig teuer selbst im Vergleich zum Selbstbau sind) weil man dort viel selbst abstimmen kann und zu allen Komponenten Modelle oder zumindest Daten kennt, oder bei Fujitsu-Siemens die Scenic (mit Glück auch die Scaleo, aber mit denen kann man auch Pech haben). Die teureren HP gehen auch noch (Vectra und Co, die Pavillon sind artverwandt mit den Medion-PCs). Am besten sind aber komplett selbst zusammengestellte Systeme, und wer sich nicht traut selbst zu schrauben oder lieber ein Komplettsystem mit Komplettgarantie hat kann ja einen PC-Konfigurator wie bei Atelco oder Alternate nutzen.