Ich habe mal eine Testreihe mit altem VHS-Material gemacht und die Ergebnisse in höchstmöglicher MPG-Qualität mit dvd-lab auf einer DVD zusammengefaßt. Die Ergebnisse:
1. Versuch: Unterster Level-- Videokarte des Rechners. Unscharf, schlechte Gradation, fehlender TBC mit bekannten Fehlern. Lernerfolg: So schlecht kann es auch sein.
2. Versuch: DV-Recorder JVC HR-DVS1 gibt VHS über 1394 an Rechner. Das entspricht auch im Mittel dem Gebrauch einer Kamera als Wandler. Gecaptured mit Edius. Erwartungsgemäß brauchbare, aber nicht befriedigende Qualität.
3. Versuch: Vom gleichen DV-Recorder analog zum ADVC 300 (angepaßt eingestellt) und von dort über 1394 zum Edius. Sieht erstmal deutlich besser aus. Dann über Splitscreen Versuch 2 und Versuch 3 nebeneinander gestellt. Jetzt sieht man erst, dass der Unterschied drastisch ist. Das Bild ist im Luminanz- und Chromakanal brillanter, rauschfreier und schärfer. Das JVC-Bild sieht daneben aus, als ob eine leichte Mattscheibe darüberläge.
4. Versuch: Verwendung von extrem verrauschtem alten VHS-Material. Der Qualitätsunterschied mit/ohne ADVC wird noch größer, wie zu erwarten. Rauschen läßt sich natürlich nicht auf unsichtbar entfernen, aber doch so, dass es einen unbefangenen Zuschauer nicht mehr stört.
5. Versuch: Letzteres Material ohne ADVC mit JVC gecaptured und mit Edius-Filtern versucht, das Optimale herauszuholen. Damit habe ich fast das Ergebnis ADVC erreicht, aber eben nur fast und das mit sehr viel Probier- und Zeitaufwand und der Chance des Schlimmbesserns. Auch mit Virtual Dub habe ich es versucht, da gibt es sehr gute Antirauschfilter. Extrem mühsame try and error Versuchsserien und schließlich eine Renderzeit von 4x Playspeed. Abgehakt.
Fazit: Schon ohne die Einstellmöglichkeiten des ADVC 300 voll auszureizen, ist die Effektivität und Qualität beim Capturen auch und vielleicht auch gerade bei schlechterem VHS-Material so gut im Vergleich zu allen anderen Wegen, dass man auf den Einsatz nicht verzichten kann, wenn bestmögliche Qualität erreicht werden soll.