Date-Code nach capturen verfügbar

  • Hallo,


    nachdem nun langsam DVD-Brenner bezahlbar werden eine Frage.


    Gibt es denn keine Möglichkeit den date-Code beliebig in der Timeline einzublenden um die Datumsanzeige bei Bedarf einzublenden.
    Habe bisher nur auf DV-Cam zurückgespielt und dann auf SVHS kopiert. Da war das dann problemlos möglich.


    Ist das ein grundsätzliches Problem bei DV-Video oder kann das nur die Easy Edit nicht?


    Kurzer

  • Grundsätzlich ist das kein unlösbares Problem.


    Im DV Datenstrom sind die Aufnahmezeit und Aufnahmedatum enthalten und werden auch z.B. bei einem DV Transfer über meine DV Raptor mit übertragen. Man kann sich die Informationen anzeigen lassen z.B. man lädt einen Clip mit RaptorVideo und geht unter Datei->Datei Eigenschaften->Aufnahmeinformationen. Man bekommt sogar heraus, ob über die "Camera" aufgenommen wurde oder z.B. einen "Line" Eingang. Verschiebt man die Abspielposition, ändert sich auch die abgefragte Information.


    Zur Erstellung von DVD Untertitel gibt es mehrere Werkzeuge, die einfache Textdateien ("Von Frame 123 bis Frame 789 Untertitel abc einblenden") oder standardisierte Scriptdateien als Eingabe akzeptieren und in Untertitel für eine DVD Produktion aufbereiten. Ein solches Tool heisst z.B. DVDSupEncode bzw. DVD Subtitle Tools und ist Freeware. Andere vielversprechende Namen sind Subtitle Workshop, Subadjust und DVD Subber.


    Aha, aber wo ist der Haken?


    Mir ist kein Tool bekannt, dass aus einem DV AVI die Informationen automatisch extrahiert und in einem weiterverarbeitbaren, vorzugsweise in einem Textformat speichert. IMHO ist ein Grund hierfür sicher die fehlende Verfügbarkeit von Informationen zum DV Standard in der Share- und Freeware-Szene. Durch eine strenge Preis- und Lizenzpolitik sichert sich hier ein Industriezusammenschluss einen Wettbewerbsvorteil (der im speziellen Fall allerdings nicht genutzt wird).


    Mittlerweile habe ich soviele Anfragen nach einem solchen Tool gesehen, dass ich glaube, solch eine Programmfunktion wäre ein netter Zusatznutzen für einer Schnittsoftware. Interessant wird eine solche Funktion aber erst in dem Verarbeitungsschritt bei dem das fertig geschnittene DV AVI ins MPEG Format gebracht wird. Mag sein, dass sich die Programmierer von Captureprogrammen (z.B. Scenalyzer) deshalb noch nicht darum gekümmert haben. Naja, vielleicht exportiert ja Procoder v10.0 bei DV AVI Input auf Wunsch zusätzlich zu den MPEG oder WAV Dateien eine entsprechend formatierte Textdatei zur Weiterverarbeitung als Subtitles ;)


    IMHO würde ein AP kompatibles Plugin, das den DV Datumscode einbrennen könnte, auch auf grosses Interesse stossen. Ich denke das ist eher noch schwieriger zu realisieren, weil AP Plugins nicht direkt auf die DV Daten zugreifen können, sondern nur bereits entkomprimierte Einzelbilder bekommen. Würde man aber einen DV Codec um eine entsprechende Bibliotheksfunktion erweitern, könnten neue Programme oder Plugins die Zusatzdaten zu dem Einzelbild abfragen. Z.B. könnte ein AP Filter mit dem DV Codec zusammenarbeiten und den Datumscode z.B. über einen Formatierungsstring als Bitmap aufarbeiten, ähnlich wie automatische Name+Timestamper für Bild-Batchkonverter das machen.


    Bye, bye
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    schau einmal hier


    vielleicht hilft das weiter.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Timo Manges

    kann mir mal jemand erklären, warum Google(tm) Milliarden von Webseiten schneller durchsucht als Microsoft(tm) Outlook(tm) meine paar E-Mails. :wand:

  • Danke Timo


    Das Verfahren über Avisynth oder über Virtualdub plus entsprechendem Filter ist eine Notlösung, um von Hand einen Timecode in das Bild einzubrennen. Sicher könnte man die Quellcodes der Filter auch so anpassen, dass "Pseudo"-Datumsinformationen eingebrannt werden. Bzw. macht der Subtitler-Filter von VD (Subtitler@VD) genau das jetzt schon.


    Was im DVD Zeitalter nützlicher wäre ist, die im DV Datenstrom vorhandenen aber bisher unausgewerteten Informationen zu Aufnahmezeit und Aufnahmedatum auszuwerten. Die Idee daraus einen Subtitle-Datenstrom zu machen ist interessant, weil man das spätere DVD Bild nicht dauerhaft bekritzelt, sondern an- und abschaltbare Untertitel hätte.


    Bye, bye
    Stefan

  • Hi,


    ich habe mir die Sache mit dem DV Aufnahmedatum näher angesehen und bin auf ein Hindernis gestossen. Aber der Reihe nach...


    Beim Aufnehmen mit RaptorVideo ist das originale Aufnahmedatum in jedem Einzelbild der DV-AVI Datei (als normale AVI-Datei getestet) enthalten. Mit einem einfachen selbstgeschriebenen Programm konnte das Aufnahmedatum auch automatisch ausgelesen werden. Dann wurden verschiedene Schnittprogramme ausprobiert...


    Beim Schneiden mit RaptorEdit bleibt im exportierten DV-AVI das originale Aufnahmedatum der einzelnen Clips erhalten. Bei Übergängen (Transitions) wird für den Übergang das Aufnahmedatum des Clips verwendet, der in der Schnittleiste zuerst kommt.


    Beim Schneiden mit Adobe Premiere verschwindet im exportierten DV-AVI das originale Aufnahmedatum der einzelnen Clips. Das "neue" Aufnahmedatum ist keine sinnvolle Zeitangabe. Eine kleine Besonderheit ist AP 5.1c; hier können noch sinnvolle Reste verbleiben z.B. aus dem 1. Clip in der Zeitleiste.


    Damit verabschiedet sich für mich als AP-ler die Idee, DV-Aufnahmedatum in DVD-Untertitel umzusetzen.


    Schade
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    toll wie Du die Angelegenheit untersucht hast! Die Sache ist wirklich interessant und die Funktion eines optionalen >Datestamp< (Datum- und Zeiteinblendung) scheinen tatsächlich einige von uns zu benötigen, sprich ein entsprechender Bedarf ist da.


    Ich hatte bereits vor zwei Jahren nach einer solchen Möglichkeit gesucht und zahlreiche Hersteller zu dieser Problematik auf der Funkausstellung befragt – keiner konnte eine Lösung anbieten.
    Da ich das Thema eigentlich so nicht abhaken wollte, hatte ich in dem Zusammenhang beim Autor des Programms "Sclive", Herrn Winter, angefragt. Fast auf den Tag genau antwortete er mir damals:


    "Ich nehme an, dass ich in ca. 1 Monat diese Funktion in Sclive einbauen werde, ich bin schon öfters danach gefragt worden und habe sie schon vorbereitet. Es wird abhängig vom PC ca. 2-4 Minuten dauern das Datum+Uhrzeit in 1 Minute Video einzublenden (so etwas geht leider nicht Datum+ in Echtzeit).
    Mit freundlichen Grüßen, Andreas Winter, 01.09.2001"


    Herr Winter scheint also die entsprechenden Programmiermöglichkeiten zu haben, um genau diese Option in Sclive einzubauen. Im November 2001 schrieb er dann, dass er momentan für eine derartige Programmierung leider keine Zeit habe – schade, aber bestimmt war wohl die Nachfrage auch nicht zu groß.


    Ich weiß nicht, ob Herr Winter in diesem Forum mit liest, aber man könnte bestimmt den Extrakt dieser Problematik zusammenfassen, ihm mailen und nochmals anfragen, ob er eine realistische Möglichkeit sieht, doch noch die „Datestamp“ Funktion in Sclive zu integrieren.
    Vielleicht und mit etwas Glück sieht die ganze Sache heute anders aus.


    Mit besten Grüßen!
    Andreas

  • Hallo Andreas


    die Nachfrage kann ich auch nur anhand der Nachrichten in diversen Foren abschätzen. Vielleicht bin ich da einer Überbewertung aufgesessen. Naja, mich interessiert die Sache auch erst, nachdem ich selbst DVD verbrutzele, hier der Punkt DVD Untertitel angesprochen wurde und ich Infos zum Aufnahmedatum in DV AVIs gefunden habe.


    Bis dann der Rückschlag mit dem fehlenden Aufnahmedatum in bearbeiteten Videos aufgetaucht ist. In RaptorEdit (und vielleicht auch in StormEdit oder Edius?) bleibt zwar das Aufnahmedatum erhalten, aber ich schneide nicht mit Canopus-Programmen.


    Ein dauerhaftes Einbrennen des Aufnahmedatums hat mich nie sonderlich interessiert, weil man das Eingebrannte später nicht mehr wegbekommt. Wenn man die feste Markierung aber braucht und entsprechende Clipkopien anlegen will oder wenn aber der Aufnahmecode beim Bearbeiten nicht verloren geht, ist eine Realisierung einer solchen Funktion gar nicht schlimm, speziell wenn man nicht in Echtzeit arbeiten müsste. Wenn man die Aufnahmezeiten automatisch aus dem DV Avi herausgezogen hat, könnte man das Einbrennen in das Originalvideo oder eine Videomaske relativ einfach bewerkstelligen und gegenüber der Lösung mit dem analogen Neucapturen des Videos mit dem Datecode des Zuspielers sogar das Aussehen der Einblendung frei gestalten.


    Was ich mir im Hinblick auf die DVD noch ankucke, sind die sog. EDL Listen von Adobe Premiere. Vielleicht kann ein "DV Datecode Extraktor" diese Liste zusammen mit den originalen DV AVI Dateien verwenden, um die Untertitel vorzubereiten. Ähm und vorher sollte ich auch noch recherchieren, welche erschwinglichen DVD Authoringprogramme überhaupt Subtitles einbinden können.


    Gruss
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    der Bedarf ist eindeutig da. Deine Anregung, Datum und Zeit optional als Untertitel einzublenden, erscheint sinnvoll.
    Ich werde das ganze Problem zusammenfassen und mich nochmals an den Autor von SCLive wenden.
    Danke für den Link!


    Gruß
    Andreas

  • Das Problem des nachträglichen Einblendens von Datum und Urzeit hat endlich(!) jemand super gelöst.
    Dank Hinweis von Herrn Kexel auf unserem Forumstreffen ist das Tool hier zu finden: http://dve.nm.ru/
    Der Autor hat das Programm "DV Rec Date" als Filter für Premiere 6.x konzipiert, es läuft daher (noch) nicht
    unter Premiere Pro. Die Shareware kostet 17,92 EURO - es lohnt sich.
    Gruß
    Andreas