Stativberatung Photo/Video gesucht

  • Hallo Canopianer,


    ich würde mir gerne ein gutes Stativ für Foto und Video kaufen. Jetzt war ich mal auf der Seite von Manfrotto und bin ganz schön verunsichert, wie viele Stative es gibt. Ich würde mir gerne ein einziges sehr stabiles Stativ für einen Panoramakopf und für eine Videokamera (max. SLR mit Objektiv und Panoramakopf oder HDV-Kamera, also insgesamt ca. 2-4kg Stativbelastung) zulegen. Gibt es zwischen Video- und Fotostativen noch mehr Unterschiede als das mögliche Kameragewicht? Sind vielleicht die Anschlüsse zueinander inkompatibel?


    Das Stativ soll möglichst bei Kamerabewegungen nicht wackeln, damit ich saubere Panoramafotos machen kann. Es soll aber auch für meine Videokamera nutzbar sein, also ruhige Schwenks ermöglichen. Ich denke mal, dass es relativ schwer sein muss, damit es nicht wackelt, also kein Reisestativ.


    Welches Stativ ist für Panoramafotografie und Video gut zu gebrauchen?


    Gibt es ein solches "Multitalent" ?


    Gruß
    Marcus

  • Hi Staffel,


    gute (schwere) Stative kosten viel Geld. Entscheidend ist auch die Verarbeitung bei der Auswahl: Wenn man das Stativ intensiv nutzt also es im Einsatz mehrmals in seiner Position verstellen muß, dann wird man schnell feststellen, dass einige Stative schlecht sind.


    Kaufst du dir ein solides Kamerastativ (z.B. Libec, Sachtler, Manfrotto, Vinten) mit einem professionellen Schwenkkopf, kannst Du es auch wunderbar zum Fotografieren nutzen!


    Wenn Du einen Fachhändler in deiner Nähe hast, der diese Stative führt, nimmt deine Kamera mit und probiere sie vor Ort aus, damit bist bösen Überraschungen gegenüber vorbereitet...


    Gruß

  • Ich habe nur einen Vergleich, mein altes HAMA-Wackelstativ. Am Anfang war alles super. Aber je mehr man es aufstellt und wieder zusammenklappt, ein- und ausfährt, desto wackeliger wird es.


    Ich denke im Laden ist das genauso. Wenn die Sachen da neu rumstehen, denkt man: Toll, super Teil. Und nach einem Jahr fällt es auseinander. Deswegen bin ich ja auf Tips angewiesen.


    Gruß
    Marcus

  • Hallo Marcus,


    mein Manfrotto MA 055MF3 magFiber kann ich ohne Einschränkungen empfehlen.
    Als Zubehör ist die MA 555MDeVe Mittelsäule mit Nivellier Halbschale
    zum Ausrichten des Stativkopfes absolut Spitze und leicht zu handhaben.
    Mit der Canon XM2 sehr stabil und leicht.


    Es ist allerdings mit ca 350€ nicht gerade Billig.


    Ich habe noch ein älteres Manfrotto-Stativ aus Metall und sauschwehr
    aber dieses ist beim Schwenk nicht so Verwindungssteif wie das magFiber.

  • Sorry aber Hama kann man nicht mit den Marken gleichsetzen, die ich dir genannt habe... ergo kannst du auch keinen Vergleich ziehen.


    Bisher war ich immer mit einem Vinten Pro unterwegs wenn ich auf HDV gefilmt habe und war damit sehr zufrieden.


    Ein gutes Stativ zeichnet sich dadurch aus, dass es schwer ist und ob es gut für dich ist, zeigt sich erst wenn Du damit richtig schwenken kannst...

  • Hallo Marcus,


    wenn ich das richtig sehe, wohnst Du nicht so weit von Düsseldorf
    entfernt. Für spezielles Fotozubehör fahre ich dort auch gerne zu
    Foto Koch. Die Leute da sind sehr freundlich und beraten einen gut.
    Man kann auch sein Equipment dort ausprobieren.
    Vielleicht ist das für Dich eine Möglichkeit, so ein Stativ einmal direkt
    ausprobieren zu können, wenn kein passables Fotogeschäft in
    Deiner Nahe sein sollte.


    Schönen Sonntag noch.
    Gruß
    Michael

  • Vor allem wenn du viel statische Dinge abfilmen willst, sollte das Stativ und vor allem der Stativkopf eher überdimensioniert sein. Denn wenn Du zum Beispiel Gemälde, Fotos oder Gebäude abfilmst und das eventuell noch mit längerer Brennweite, dann merkst du jeden Ruckler bei einem leichten Stativ/Kopf. Dies fällt dann auch vor allem beim Anschwenken bzw. Beenden des Schwenks auf.
    Filmst Du viele bewegte Objekte, Personen, Theaterstücke, ... dann fällt das nicht ganz so auf.
    Die besten Stative kommen von Sachtler, vor allem was die Köpfe angeht. Sind aber auch die teuersten. Der Kopf ist eh das a und o. Fluidkopf mit Kugelschale sollte es schon sein, wenn man professionell damit arbeiten will.


    Die älteren Vinten hatten oft Probleme, dass sich die Fluid-Flüssigkeit im Kopf nach ner Weile etwas festsetzte, so dass es beim Anschwenken oft zu kleinen Ruckern kam. Hatte man dann ein paar mal hin und her geschwenkt, ging es wieder. Ob das mittlerweile besser geworden ist, kann ich nicht sagen.


    bego

  • Hallo Bego,


    das Sachtler gut ist darin gebe ich dir Recht, da ich aber sowohl ein Sachtler 12SB SL MCF, wie auch ein Manfrotto-Set 503/525 in gebrauch habe kann ich dir sagen, qualitativ sowohl vom Stativ wie auch vom Kopf her wirst du da keinen Unterschied merken. Natürlich immer mit der für das Stativ geeigneten Kamera und im Vergleich zu einem Vergleichbaren Sachtler für die jeweilige Kamrea. Ich möchte beide nicht mehr missen.

  • So, ich habe mich jetzt mal durch ein paar Prospekte durchgearbeitet und bin einerseits zu der Erkenntnis gelangt, dass für Videos Standbeine mit zwei Streben pro Standbein für bessere Stabilität sorgen, was mir einleuchtet. So gesehen schließe ich erstmal die Manfrotto 055er-Serie mit dem magFiber für mich aus.


    Stabil und standfest bedeutet für mich CF/Kohlefaser. Wobei mir der nächste Knackpunkt ins Auge sprang. Je nach Stativ braucht man anscheinend noch Ausgleichsgewichte (wenn die Kamera zu leicht für das Stativ ist).


    Wenn ich davon ausgehe, dass ich Foto und Video mit dem Stativ erfassen möchte, dann ergeben sich für mich zwischen Foto und Video-Nutzung erhebliche Gewichtsunterschiede. Die Videokamera kann im Moment leicht (MiniDV) sein oder etwas schwerer (HDV). Beim Fotografieren würde bei mir das Stativ dann mehr belastet. Mit einer 200er oder 300er (x1,6 Brennweitenfaktor für meine SLR) Brennweite, einem dicken Panoramakopf und einer SLR-Kamera. Gerade bei großen Brennweiten und Panoramafotografie kommt es auf exakte Standfestigkeit der Kamera an. Somit muss das Stativ doch für einige Kilos ohne sich zu verwinden halten. Das heißt aus meiner Sicht, dass ich ein "Profi Videostativ 100mm half bowl" mit hoher Verwindungssteife und ggf. Ballast brauche.


    Was bedeutet denn Profi ENG ?
    Warum sind die Manfrotto Photostative ohne 50, 75 oder 100mm half Bowl? Bedeutet das, dass ich Foto und Videonutzung mit einem Stativ nicht kombinieren kann?


    Gruß
    Marcus

  • Hallo Marcus,


    mit ENG wird die Profireihe bezeichnet, entsprechende Kameras, Objektive sowie die Gesamtheit dieser. Gleichzusetzen mit schwer... (tragbare Fernsehkameras usw.).


    Bei deinem Vorhaben, ein Stativ für den Einsatz für Foto und Video zu nutzen (so Glaube ich) wirst du nicht Glücklich werden, oder du gehst einen Kompromiss ein. Ich habe mich in den letzten Jahren nicht mehr informiert da ausreichendes Equipment vorhanden ist, aber warum rufst du nicht mal bei Manfrotto in Köln an und erkundigst dich dort welche Lösung sie für dein Vorhaben vorschlagen können.


    Bogen Imaging GmbH, 51149 Köln, Ferdinand-Porsche-Str.19, Tel 02203-9396.0


    Und das was du als Gegengewicht bezeichnest, ist kein Gegengewicht in dem Sinne, dass du noch an das Stativ Gewichte anbringen oder hängen mußt, sondern eine Einstellung im Videokopf die je nach Ausführung und Größe des Kopfes unterschiedlich Groß sind. Du mußt dir das so vorstellen.


    Wenn du die Kamera auf dem Stativ angebracht hast und sie los lassen würdest (auch wenn sie ausgelotet ist) würde dir die Kamera entweder nach hinten oder noch vorne weg tauchen und vor das Stativ knallen. Im Kopf sind nun Federn eingebaut mit deren Einstellung man dies verhindern kann. Mit dieser Vorrichtung kann man das Gegengewicht so einstellen das die Kamera in der Waage bleibt wenn du die Schwenkhebel los läßt und sie dadurch nicht abtauchen kann.


    Durch diese einstellbaren Gegengewichte und im Zusammenspiel mit dem Fluidkopf ergiben sich dann butterweiche Schwenkbewegungen, sowohl horizontal, diagonal und vertikal.

  • es kann bei manchen Stativen aber vorkommen, dass die Federn/Gegengewichte in der kleinsten Einstellung schon etwas zu stark für manch kleinere Kamera ist.
    Oder z.B. bei meinem Cartoni Stativ müsste ich bei der DVX100 z.B. die Kamera noch ein Stückchen weiter nach vorne schieben, bin aber mit der Verstellplatte schon am Anschlag. So ist sie bei Hinterkamerabedienung am Schwenkarm leicht "Heck"lastig (was jetzt nicht sooo tragisch ist, könnte aber bei anderen Kameras noch stärker stören). Die Federn sind bei diesem "Cartoni beta" Stativ aber für ne DV viel zu stark und müssen draußen bleiben. Daher auf jeden Fall mit den entsprechenden Kameras mal testen.
    Vor allem auch das langsame Anschwenken testen, beim Abfilmen von statischen Objekten oder Bildern.
    bego

  • Hallo,


    deshalb sollte man sich vorher darüber im klaren sein welchen Kopf man sich zulegt. Für kleinere Kamreas sollte von Manfrotto der 501 HDV Kopf schon ausreichen, aber ich würde hierzu den Fachmann befragen als Bsp. bei Bogen Imaging in Köln. Da sitzen Leute die richtig Ahnung haben.


    Aber das was Marcus fragte war ja zu der ENG Sache und wegen seiner (so Glaube ich, Befürchtung) noch Gegengewichte anbringen zu müssen.


    Ich habe auf meinem Manfrotto den 503er Kopf der ausschließlich für meine voll aufgerüstete Canon XL2 ist (und der hierfür völlig ausreichen dist) die bringt es bei voller Bestückung auch auf ca. 8 Kilo. Für meine DSR 500 habe ich ein Sachtler Stativ...

  • Danke für die Erklärungen.


    das mit den Köpfen und Gegengewichten habe ich nun verstanden. Meines Erachtens kann bei leichten Stativen trotzdem noch eine Art Ballast sinnvoll sein, damit die Schaniere ihre "Endpositionen" stabil erreichen und halten. Sonst hat man ein noch "halb zusammengeklapptes" Stativ, welches sich bei Schwenks verwindet oder nachgibt. Einerseits hat man dafür ja auch die Mittelspinnen, aber das ist aus meiner Sicht nur die zweitbeste Lösung. Ich bin der Meinung, dass das Stativ vollständig ausgespreitzt sein sollte und zusätzlich die Mittelspinne zur Stabilisierung dient. Erst dann würde ich von einer stabilen Aufstellung sprechen. Das mag sich vielleicht etwas kleinkariert anhören, aber ich möchte die Möglichkeiten optimal ausschöpfen.


    Gruß
    Marcus