Kommentar auf Film sprechen

  • Hallo zusammen. Bis jetzt habe ich meine Filme immer über den Camcorder besprochen. Nun habe ich ein externes Microfon weil
    mehrere Personen sprechen müssen, also Galgen-Micro.
    Wie muß ich vorgehen damit ich nicht auf der Tomspur alles auseinander pflücken muß. Es war immer sehr umständlich.
    Brauche Euren Rat.
    MfG Fritz Kümmel

  • Hallo,


    falls ich Dich richtig verstehe, willst Du mehrere Sprecher komfortabel abmischen.


    Ich würde das entweder durch zeitversetzes Einsprechen, also einer schön nach dem anderen, oder durch mehrere Mikrofone machen. Jeder Sprecher hat dann seine eigene(n) Aufnahme(n) und z.B. eine eigene Spur im Schnittprogramm.


    Mit nur einem Mikro und zeitgleichem Einsatz der Sprecher ist das gewünschte wenn überhaupt nur schwer zu verwirklichen.



    Gruß
    Marcus

  • Genau! Jeder einzelne Part und jeder einzelne Abschnitt sollte getrennt aufgesprochen und auf dem PC in einem eigenen track abgespeichert werden. Die Sprecher sollten direkt vor dem Mikrofon sitzen, sodass Nebengeräusche weitgehend ausgeschlossen werden (du wirst vermutlich nicht eine Sprecherkabine verwenden!?).


    Wenn du alle um ein Mikrofon versammelst, können erstens die Nebengeräusche zu stark werden, außerdem spricht jeder wohl mit einer anderen Lautstärke und du musst hinterher die einzelnen Stellen mühsam anpassen. Dass musst du natürlich auch, wenn jeder einzeln spricht, aber es ist m. E. besser. Dann kannst du z. B. über Normalisieren die Pegel angleichen oder über Kompressoren verdichten, evtl. nur bei einzelnen Personen.


    Gruß
    KDS

  • Wenn Du Storm Audio verwenden willst, dann brauchst Du ein Mischpult um auf den line-Pegel zu kommen. Ansonsten direkt in die Mikrobuchse der Soundkarte, evtl. den Booster einschalten.
    Auch ich würde Dir dringend raten die Sprecher einzeln und nacheinander aufzunehmen, Du sparst Dir dadurch eine Menge Nacharbeit.

  • Hallo Fritz,


    ich mache das immer mit dem Voice-Over in Edius. Micro in die dafür vorgesehene Buchse deines Rechners. Voice-Over starten. Alles im VO richtig einstellen, die Spuren je nach Aufnahme aktivieren und im Voice-Over den Schalter Start betätigen.

  • Hallo,


    ein "ordentliches" Sprecher-Mikrofon hat meist einen XLR-Stecker und braucht Phantomspeisung. Da wird man nicht ohne ein externes Mischpult/Soundkarte incl. Vorverstärker auskommen.

    Gruß
    H-A SCHMIDT
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    Non omnia possumus omnes (Wir können nicht alle alles).

    2 Mal editiert, zuletzt von achim15 ()

  • Ein sehr schönes Mikrofon für Sprachaufnahmen ist das TBone SC450 USB. Es wird über USB angeschlossen. Da brauchst Du kein Mischpult und auch keine Phantomspannung. Wird automatisch erkannt und läßt sich gut in EDIUS Voice over einbinden. Gibts bei Thomann für ca. 100€. Zusätuzlich würde ich noch zu einem Popkiller raten.

  • Es gibt auch extra Phantom-Speisungen (kleines Kästchen ca. 60-70 Euro), welche einen Anschluss an einen Soundcard-Mikroeingang ermöglicht.


    Es ist vielleicht wichtig, was da wie aufgenommen werden soll.


    Ist es eine Live-Diskussion, geht das nacheinander einsprechen nicht. Kann man vorher ein Skript erstellen, von dem jeder abliest, so dass die Zusammenhänge vorher festliegen, kann man getrennt aufzeichnen.


    Deswegen sag lieber erstmal, was nachvertont werden soll.


    Gruss
    Marcus

  • Wer möchte, kann so eine Phantomspeisung für 20 Euro + Porto von mir bekommen. Ich habe nämlich keine Verwendung mehr dafür, seitdem ich eine Soundkarte mit Phantomspeisung habe (MOTU 828 MK II).


    Das zugehörige Bild hänge ich hier dran.


    Gruss
    Marcus

  • Wir machen das mit der Kamera + Richtmikro (Canon XM-1 plus Beachtek-Mixer mit XLR-Eingängen und Sennheiser MK-66), zeichnen alle Sprecher nacheinander auf eine Cassette auf und spielen die auf die dafür reservierte Tonspur (bei uns A1) ein.


    Als "Tonstudio" dient ein kleines Zimmer mit vollgestopften Regalen, deren Inhalt hinter Bastrollos versteckt ist, dahinter stehen auch noch ein paar Matratzen, und im Zimmer ein grosses Bett. Habe zufällig mal entdeckt, dass das eine prima Akustik für Sprachaufnahmen hat, wenn man die Fensterläden schliesst.


    Wir machen das vorzugsweise nach 22.00 Uhr, weil dann alle Nachbarn im Bett sind - müssen nur pausieren, wenn die Hunde bellen.


    Die Voice Over-Funktion will ich auch mal ausprobieren, muss dann nur den Rolltisch mit dem EDIUS-Laptop vor die Tür fahren, weil das DV-Kabel so kurz ist. Am grossen PC geht das schlecht, der ist zu laut.


    Von allen Videos (Projektdokumentation in Madagaskar - meist in madagassischer oder französischer Sprache) machen wir zusätzlich eine IT-Fassung mit A1 = Kommentar und A2 = Mix mit O-Tönen, so dass wir jederzeit in einer anderen Sprache nachvertonen können, wenn das später gewünscht wird (z.B. fürs lokale Fernsehen).


    Beim Ausspielen der beiden Kanäle in Mono bzw. Stereo muss man nur auf die unterschiedlichen Pegel achten. Legt man den Pegelton (-18 dB) an den Timeline-Anfang, dann sieht man den Unterschied und kann entsprechend kompensieren.


    Sonnige Grüsse aus Mahajanga, Madagaskar


    von Litti

  • Noch was zu den evtl. unterschiedlichen Pegeln:


    Klasse finde ich, dass man bei EDIUS einen häufiger verwendeten Filter abspeichern kann - das ist in diesem Fall praktisch, wenn man die verschiedenen Sprecher korrigieren muss:


    - z.B. PanPot für Frieda + 3dB
    - Graphic Equalizer eingestellt für Wilhelm
    - oder auch, wenn was L oder R gepannt werden soll.


    Ich speichere mir dann einen "Frieda-Filter", einen "Wilhelm-Filter" usw. ab, und da die abwechselnd sprechen und ich nicht jeden Clip einzeln korrigieren will, ziehe ich dann nur den Frieda-Filter auf alle Frieda-Clips usw. (Clips mit CTRL + anklicken markieren, um PanPot auf alle gleichzeitig zu ziehen).


    Grüssle aus Mahajanga


    Litti