unterschied lcos und lcd beamer

  • unterschied lcos und lcd beamer


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    Habe gesternabend im Videoklub einen Film in 1080i gezeigt.
    Ein Mittglied hat seinen Canon SX60 zu verfügung gestellt. Aber bei schnelle Schwenks gab es ziemliche Unschärfe. Darüf sofort die Frage ist das immer so bei HDV.
    Daheim der Film nochmals auf meinem Panasonic AE700 in 1080i betrachtet, absolut kein Problem. Auch auf meinem Panasonic-plasmadisplay alles ok.
    Beim Schnitt auf ein JVCProfimonitor auch alles bestens.
    Schwenks sind kein Problem.
    Die Testberichte von den Canon SX60 sind alle sehr gut aber niemand hat anscheinend dieses Verhalten beim Schwenken getestet!



    Dirk PEL(NL)

  • Ich nehme an, du suchst jetzt einen Beamer, der es besser kann...


    Leider habe ich bislang noch keine LCOS-Beamer in Bewegtbild-Action gesehen. Der eine, der bei uns in der FH in einem der Computerräume steht hat auf jeden Fall ein spitzenmäßiges Stand- und Langsam-Bewegtbild, sowohl was Schärfe angeht alsauch die Farben. Das Gerät ist ein JVC (Typ hab ich vergessen) mit D-ILA (so nennt JVC die LCOS-Technologie).


    LCD ist die schlechteste Lösung. Das System ist ein transmissiver Farbmodulator. Das Licht passiert zwei Polarisatoren und eine Flüssigkristallschicht sowie einen Farbfilter. Bis das Licht durch den ganzen Mist durch ist hat man kein richtiges Weiß mehr, aber da die Polarisatoren mit der LCD-Schicht auch nicht 100% sperren können auch kein richtiges Schwarz. Das gleiche wie bei LCD-TVs und PC-Monitoren, nur noch extremer wegen der helleren Lampen. 1-Chip LCDs haben richtig dicke Probleme: Die Farben liegen nebeneinander, heißt bist du nah genug am Bild siehst du Subpixel (so wie bei Fernsehern und Monitoren egal welcher Bauart wenn du dich mit einer Lupe davor setzt). Die einzelnen Farbfilter sind durch "Fliegengitter" getrennt und in einer Ecke des Subpixels sieht man neben dem Fliegengitter auch noch "Fliegendreck", nämlich den nicht lichtdurchlässigen Dünnfilmtransistor (mit einer extrastarken Lupe kann man das auch an LCD-Monitoren und TVs entdecken). Außerdem sind die feinen Farbfilter sehr anfällig gegen UV-Licht, und davon produzieren die leistungsstarken Lampen reichlich. Beim ersten Lampenwechsel nach 2000 Betriebsstunden wirst du schon eine Farbverfälschung feststellen, beim zweiten Lampenwechsel nach 4000 Stunden liebäugelst du schon mit einem neuem Beamer. 3-Chip LCDs mit drei einzelnen LCD-Displays haben damit kein Problem. Ein Strahlteiler und ein "umgekehrter Strahlteiler" trennen das Licht in Grundfarben und fügen es wieder zusammen, dazwischen liegen dann die drei LCD-Chips. Etwas Fliegendreck hat man immer noch, durch die Dünnfilmtransistoren, aber wenigstens nicht mehr die Fliegengitter (die Leiterbahnen mit denen die Pixel angesteuert werden sind aus transparentem aber leitfähigem Indium-Zinn-Oxyd), außerdem sind die Subpixel deckungsgleich übereinander gelegt und nicht mehr nebeneinander, wodurch Vollfarbpixel entstehen. 3-Chip LCD ist leider recht selten. Der Kontrast ist aber auch bei 3-Chip mies.


    LCOS und DLP sind reflektive Lichtmodulatoren. Bei DLP werfen Mikrospiegel das Licht entweder in Richtung Objektiv oder in Richtung einer schwarzen Wand. Das heißt es wird kein Licht durch Polarisatoren geschluckt, allerdings reflektiert immer noch etwas Restlicht an der schwarzen Wand. Weiß ist also besser als bei LCD, Schwarz könnte immer noch was dunkler sein. LCOS beseitigt mit einer Flüssigkristallschicht auf einem reflektiven Untergrund (die Leitungen und die Dünnfilmtransistoren laufen dahinter auf einer Siliziumschicht, daher auch Liquid Crystal on Silicon), die deutlich besser Licht schluckt auch den letzten Makel, den schlechten Schwarzwert. Die DLP-Mikrospiegel gelten allerdings zur Zeit als schnellstes Schaltelement in der Beamertechnologie. LCOS und DLP haben beide deckungsgleiche Pixel, sprich keine nebeneinander positionierte Subpixel. 3-Chip arbeiten mit Strahlteiler und Strahlkombinierer, 1-Chip mit Farbrad oder Flüssigkristall-Farbfilter. Das heißt für ein Bild müssen sie das rote, grüne und blaue Subbild hintereinander erzeugen. Damit es kein Rainbowing (Wahrnehmung von Einzelfarbbildern) bei schnellen Bewegungen oder Blinzeln gibt, müssen sie das mit einem vielfachen der normalen Bildwiederholfrequenz tun. Kann natürlich schon sein, dass die billigeren LCOS mit nur einem Chip zu langsam sind um schnelle Bewegungen und dazu auch noch mehrere Subbilder beides verarbeiten zu können ohne zu schlieren. Ein 3-Chip LCOS sollte das aber auch locker wegstecken.


    Ich würd im Moment am ehsten zu einem DLP tendieren wenn ein Neukauf anstünde, wenn richtig Geld im Spiel ist zu einem 3-Chip DLP.