Brickwall Limiter und Dynamic-Plugins

  • Hat jemand eine Ahnung welche der erhältlichen Limiter als Brickwall Limiter gelten d.h. durch mehrfaches Oversampling ein besseres Limiting erreichen? Beim T.C. MD3 ist wohl einer dabei. Da braucht man aber eine Powercore Karte. Leider habe ich diese nicht mehr.


    Kennt jemand den neuen Limiter von Sonnox (Sony Oxford) ? Gibt es da was von Waves oder anderen Anbietern?


    Welche Dynamic-Plugins (VST) sind von hervorragender Qualität? Namensmäßig kenne ich Sonnox und Waves. Was ist besser Waves L1 Ultarmaximizer, L2 Ultramaximizer, L3 Multimaximizer, L3 Ultramaximizer, L316 Multimaximizer, L3LL Multimaximizer, L3LL Ultramaximizer, Max Volume, Sonnox Oxford Dynamics, T.C. MD3. Was gibts da noch?


    Wieso hat Waves alleine schon 8 für mich gleichaussehende Plugins für Maximizing? Da müssen doch ein paar "Graupen" bei sein, die nicht zu gebrauchen sind.


    Wie ich inzwischen gelesen habe, sollen die Native-Versionen der Sonnox Plugins sogar besser sein als die Powercore-Versionen. Das liegt daran, dass sie dank Floating-Point genauer rechnen als die Integer-Version auf der Powercore-Karte, die ja nur integer (ganzzahlig) rechnen kann.


    Gruß
    Marcus

  • Zitat

    Original von staffel
    Hat jemand eine Ahnung welche der erhältlichen Limiter als Brickwall Limiter gelten d.h. durch mehrfaches Oversampling ein besseres Limiting erreichen? Beim T.C. MD3 ist wohl einer dabei. Da braucht man aber eine Powercore Karte. Leider habe ich diese nicht mehr.


    Ich kenne keinen Brickwall Limiter in Plug-In Form welcher 0dBFS+ Pegelspitzen Verzerrungen entfernt. So ein Limiter ist zum Beispiel der „Brickwall Limiter 2“ des System 6000 von t.c. electronic
    http://www.tcelectronic.com
    >Products>System 6000>Stereo Mastering>Deutsch.


    Der Brickwall Limiter ist ein Signalprozessor der feststellen kann, ob ein Signal mit 0dBFS+ Pegelspitzen Verzerrungen (Distortion) hat, und diese gegebenenfalls entfernt. BrickWall Limiter bieten einen Schutz des Signals für den weiteren Signalpfad, ohne dabei die Lautstärke des Signals zu mindern.


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  • Danke für die Erläuterungen.


    Wie sieht es denn mit den Sony-Plugins aus? Die sollen auch super verzerrungsfrei ihren Sound behalten, egal wie man damit am Sound schraubt.


    Ich fand die Demo-Videos auf deren Seite recht ansprechend:
    http://www.sonnoxplugins.com/pub/plugins/media.htm


    TC scheint aber jetzt ganz schön in Schwierigkeiten zu kommen, wo die Nobel-Plugins als native VST-Version erhältlich sind. Wer braucht da noch eine Powercore? Das einzige, was denen noch hilft ist das MD3 und sonstige "Anleihen" vom System6000 für die Powercore.


    Ich habe heute meinen iLok bekommen und gleich mal die ganze Sony-Riege (EQ, Dynamics, Inflator, TransMod, Limiter) als 15Tage-Demo geladen. Die nächsten Tage heißt es jetzt für micht testen, testen, testen.


    Gruß
    Marcus

  • Ach ja, der Typ aus den Demo-Videos von Sony meinte so: Willst du nen Pfannekuchen dann nimm einen L2 (ich denke der meinte von Waves) oder den ahhhh-Effect, dann nimm den Sony Inflator.

  • Marcus,


    wir benutzen keine dieser Plug-Ins von SONY Oxford. Genau gesagt benutzen wir zur Bearbeitung von Audio überhaupt keine Plug-Ins, weder VST noch TDM oder RTAS.


    Wir haben natürlich alls was es gibt an wichtigen Plug-Ins, benutzen sie aber nicht. Ich selbst, an meinem Arbeitsplatz, benutze Plug-Ins, aber nur für die Vorschauen die bei Pre-Produktion an die Produzenten und alle andere Personen gehen die involviert sind.


    Das Mixen der Musik wird dann in alter Manier gemacht, mit einer Konsole, meist Harrison, Neve oder SSL, und mit Outgear Processing vom feinsten.


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  • Zitat

    Original von staffel
    Ach ja, der Typ aus den Demo-Videos von Sony meinte so: Willst du nen Pfannekuchen dann nimm einen L2 (ich denke der meinte von Waves) oder den ahhhh-Effect, dann nimm den Sony Inflator.


    Propaganda!


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  • Man muss ja auch keine Plugins benutzen, wenn man die Originale hat. SSL E und G Channels gibts von vielen Plugin-Herstellern, wie Waves, sonicCore. Und gerade die Charakteristik der EQs von den SSL-Konsolen werden angeblich gut nachgebildet. Wobei SSL, meine ich, nur zwischen 2 Modi bei den EQs umschalten kann. Neve wird auch oft bei Pulten und Emulationen genannt. Ich gebe mich lieber mit Plugins ab, da mir Geld und Platz für die Originale fehlen.


    Dabei muss ich unweigerlich an folgende Sache denken. Viele altgediente Ton(Ingineure/meister) müssen immer was für die Finger zum "spielen" haben, wo sie Motor-Fader hin-und herschieben oder auch nur die Hände drüberhalten. Ich finde aber, dass man mit einer Automatisation (Nuendo/Cubase...) viel genauer (linearer) arbeiten kann und sehr viel weniger "Punkte" erzeugen muss, als wie wenn man mit einem Mix-Controller (mit Autofadern) tausende Steuerdaten erzeugt für nix. Es ist wohl intuitiver mal eben am Regler ziehen/schieben, aber ich klicke mich lieber durch. Wobei ein Fader hat seine 80, 100 oder 120 mm. Mit der Maus kann ich die Audiospur beliebig vergrößern.


    Na ja, das ist meine laienhafte Vorstellung.

  • Markus,


    wenn's wirklich darauf ankommt ist nur die beste Qualität gut genug. Das sind einige der wichtigsten Punkte:


    - Eine Post-Production Console verarbeitet Audiosignale ohne Latenz, quasi in Lichtgeschwindigkeit.
    - Die Fader Reaktionszeit ist Null, kein kalkulieren.
    - Equalizer und Reverberator Qualität.
    - Aux-Send/Aux-Return hat keine Latenzen.


    Aus diesen, und weiteren Gründen kann man Musik, oder Filmsoundtracks nicht effizient in einem Mac mischen, ansonsten würden wir es ja auch so machen.


    Ein Plug-in erreicht nicht mal annähernd die Qualität von Outgear Prozessing, gleich wie das Plug heisst und was es vorgibt zu Emulieren


    Aber ich kann Dir auch sagen, dass TV-Spot Sound meist mit Desktop Audio Production Software gemixt wird bei uns.


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  • Das mit der 0 Latenz verstehe ich, wobei ich andererseits davon ausgehe, dass gerade im Software-Bereich viel Dynamik besser verarbeitet werden kann, da Software "intelligent" sein kann. Da gibt es so Sachen, wie Look-Ahead und Side-Chain. Analog wird auch Side-Chain benutzt, aber bestimmt kein Look-Ahead, sonst hätte die Konsole schließlich doch Latenz. So gesehen weiß die Software was an Werten auf sie zukommt und kann Gegenmaßnahmen einleiten, bevor der Wert verarbeitet wird. Bei der Analog-Konsole hat man das "blaue Auge" schon bevor man reagieren kann, weil keine "Vorwarnzeit" existiert. Digital mit entsprechender Bit-Zahl, kann man addieren und addieren und braucht gegebenenfalls nur das Komma verschieben (Floating Point). Will man analog zwei zu große Werte addieren, dann gibt es eine Übersteuerung mit ungewünschten Nebeneffekten.


    Ich will ja niemanden bekehren, aber nicht alles ist schlecht an Plugins.


    SSL sind das die 60V Dinger, die dadurch den Pegel erweitern?
    Sind die SSL, Neve und wie sie alle heißen alle vollständig analog?
    Dann muss ja gewandelt werden bis der "DJ" kommt (es muss ja nicht immer der Arzt sein).

  • Zitat

    Original von staffel
    Will man analog zwei zu große Werte addieren, dann gibt es eine Übersteuerung mit ungewünschten Nebeneffekten.


    Wieso sollte man Musik mit so hoher Lautheit mixen, dass man in die Nähe von grober Ubersteuerung kommt, dies in analog sowie als auch digital?


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  • Zitat

    Original von staffelDann muss ja gewandelt werden bis der "DJ" kommt (es muss ja nicht immer der Arzt sein).


    Auf ein paar Konverter mehr kommt's nicht an, und gewandelt muss ja sowieso werden bis die digitale Sängerin kommt!


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  • Staffel,


    als dieses mail rein kam musste ich gleich an diesen Thread denken...


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    It is with great pleasure that we introduce the MPL-1 Pro Second Edition!


    The MPL-1 Pro SE is a new edition of the awarded Mastering Precision Limiter,
    now available for both PC Windows and Mac OSX in VST/AU/RTAS format.


    You can read about it here:


    http://www.kjaerhusaudio.com/mpl-1.php


    Torben
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  • Danke, das kommt ja gerade rechtzeitig, wo ich noch in der Testphase bin. Also ich bin im Moment sehr angetan von den Sony-Plugins. Sie hören sich wirklich gut an. Kjaerhus den Namen habe ich ab und an schon mal gehört, weiß die Qualität aber nicht einzuordnen. Preislich gesehen scheinen sie zumindest günstiger zu sein als Sony.
    Leider habe ich bei dem Kjaerhus keine Angabe über Brickwall gefunden nur "highly precision" was mir wenig aussagefähig erscheint.
    Auch der "Golden Equaliser" macht mich neugierig, da er bis 48db/Oktave Lowcut verspricht (Sony hat nur 36db/Oktave). Da kommt es natürlich drauf an, wer am wenigsten verfälscht und das es nicht aus den Lautsprechern krächzt. Bei Kjaerhus habe ich auf den ersten Blick garnichts bezüglich Dongle oder so gelesen. Wie machen die das denn? So ein iLok finde ich schon angenehm, sodas ich die Plugins auch mal auf meinem Laptop oder einem anderen PC benutzen kann.

  • Interessante Sache dieses Finis. Ich habe nur noch keine Testversion gefunden. Stutzig machen mich etwas die drei Modi. Und die Einfachheit der Einstellung. Das hört sich so ein wenig nach eierlegende Wollmilchsau an. Ich bin da skeptisch und suche mal noch ein wenig weiter.

  • Wenn ich mir mal so die Sony-Palette anschaue, dann verstehe ich garnicht, warum die da meiner Meinung nach soviel doppelt drin haben. Die Dynamics haben einen Compressor, Limiter und EQ in einem Plugin. Wieso bieten die dann noch extra den neuen Limiter und den extra EQ an? Da muss doch ein Unterschied sein. Ich forsche weiter.

  • Limiter braucht man eigentlich gar nicht wenn man Aufnahmen macht, oder mit anderen Worten, an dem Punkt wo man einen Limiter braucht ist man sowieso schon weit entfernt von der bestmöglichen Qualität. Der maximum Pegel nach analog zu digital Wandlung liegt mit maximal -6 dB Peak an, bei mir ist es sogar noch viel mehr Headroom.


    Wenn man alles "In the Box" macht, gibt es ein paar Plug-Ins die essentiel sind, zum Beispiel bei Filter (Equalizer) die zwei:
    Linear Phase PEQ Red
    Linear Phase PEQ Orange

    von: http://www.algorithmix.com/


    Equalizer kann man eigentlich nie genug haben. Jeder Equalizer, ja eigentlich jeder Circuit und jedes Prozessing, hat seine Charakteristika, und da kann schon mal ein Equalizer der das Signal stark färbt einen brauchbaren und interessanten Sound erzeugen.


    ,


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  • Das sind bisher die teuersten, die ich als Plugin gesehen habe. Sind die denn so gut oder ist das auch nur Promotion, wie bei Sonnox?


    Im Moment bin ich so bei dem Status, dass man auf jeden Fall einen Low-Cut braucht und im Bassbereich die Transienten schön knackig kurz formt. Was man ansonsten im Frequenzspektrum noch rauf oder runter powert? Ich weiß nicht. Probleme sollen wohl beim hinzufügen von Höhen zuerst auffallen.


    Manche Produzenten freuen sich auch über eine hübsche "Einfärbung". Da die meißten EQs nicht neutral sind, aber die wenigsten in den Höhen gut klingen, wenn selbige angehoben werden, sollte man sich vielleicht auf einen gut klingenden einschießen. Leider kann ich nur vom hören-sagen sprechen, da ich mit dem Mixen und Mastern gerade anfange.

  • Zitat

    Original von staffel
    Im Moment bin ich so bei dem Status, dass man auf jeden Fall einen Low-Cut braucht und im Bassbereich die Transienten schön knackig kurz formt. Was man ansonsten im Frequenzspektrum noch rauf oder runter powert? Ich weiß nicht


    Transienten sind von Natur aus sehr kurz, sie noch kürzer zu machen ist eigentlich nicht sinnvoll.


    - Das erste Ziel ist die Transienten überhaupt Aufzunehmen in einem gewollten Verhältniss zu was dem Transient-Sound folgt, dass was folgt wäre dann der Abklingvorgang, könnte man auch Persistenz nennen oder den eigentlichen, oder fortklingenden Sound des Instruments. Unter Transient versteht man in der Tontechnik einen kurzen, geräuschartigen Vorgang am Beginn eines Einschwingvorgangs. Dieses Geräusch ist spektral gehört nicht-harmonischer Art, und hat eine unpropotional erhöhte Energie im hohen Frequenzbereich, ein Beispiel eines Transient wärte der Attacksound der ein Fingernagel bei anzupfen einer Gitarrensaite erzeugt, oder der Impakt eines Schlagzeugschlegels mit harten Kopf auf einem stark gespannten Trommelfell.


    Wenn man darauf achtet, dass die Transienten der Aufnahme in einer stimmigen Balace stehend, macht eine spezielle Transienten-Nachbearbetung überflüssig, so nach dem Motto, wenn es stimmt gibt es nichts zum Nachkorrigieren, ausser man will einen speziellen Effekt erzeugen der natürlich so nicht vorkommt im Klangbild des Instruments. Das Verhältniss von Transient (Attacke) zum eigentlichen Sound (Abklingen), respektive die Balance zwischen Attacke und Abklingen kann man mit dem Abstand des Mikrophones zur Signalerzeugung steuern, und auch durch Wahl eines geeigneten Mikrofon etc..


    - Das zweite Ziel ist dann diese Transienten zu erhalten bei der weiteren Verarbeitung der Musik, dies hin bis zum Print.


    Zitat

    Original von staffel
    Probleme sollen wohl beim hinzufügen von Höhen zuerst auffallen.


    Selbe "Philosophie" wie oben ---> etwas hinzuzufügen was nicht da ist, ist artifiziel, künstlich, synthetisch, und kann kein natürliches Klangbild ergeben. Mit anderen Worten, eine Schallquelle so Aufnehmen, dass sie ein ganz wenig mehr Präsenz hat als sie am Schluss haben muss wäre der bessere Weg. Dies weil mit einem Equalizer wegfiltern besser tönt als etwas anheben das gar nicht da ist. Das ist aber bei jedem relevanten Detail bei Audioaufnahmen das selbe, z.B. die Räumlichkeit. Man muss darauf achten, dass alles da ist was da sein muss und vice versa, ansonsten macht man gleich nach dem Beenden der Aufnahme die erste Renovation derwelchen.


    Mama Mia, mein Deutsch ist am Anschlag wenn ich sowas schreiben muss.


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  • Ja habe mich verkehrt ausgedrückt. Transienten sind von Hause aus ja nur die ersten ca. 5ms. Die Basedrum soll lieber kurz prägnant klingen und da helfen hohe Transienten mit wenig Ausklingzeit auch bei der Darstellung im Lautsprecher, da die tiefen hoch energetischen Bässe dem Lautsprecher die Kraft für andere höhere Klangspektren rauben.


    Eine kleine Ausnahme mit dem Hinzufügen von Höhen gibt es. Das betrifft dann aber nicht den EQ sondern den Hall. Den Raumanteil kann man nicht mehr löschen (Höhen wegnehmen). Raumanteil kann man nur hinzufügen (Reverb, Hall, Echo). Deswegen soll man ja möglichst trocken aufnehmen.


    Heutzutage hört man kaum noch eine natürliche Basedrum in der Musik. Meißt sind die Transienten mit einem Transientenmodulator oder ähnlichem angehoben, damit der typische Pop-/Housesound dabei rauskommt.


    Na als nächstes werde ich mich dann mal an Panorama (hohe Töne weit außen, tiefe Töne in der Mitte) und die chirurgischen Eingriffe (charakteristika belassen/hervorheben und den Rest dämpfen) machen. Da wird es dann immer schwieriger, je mehr Klangquellen einen Platz im Spektrum finden sollen. Aber ich werde mich mal einarbeiten.


    Ich bin mir nur noch etwas unschlüssig, was für Plugins ich mir kaufe. Kauf ich gute (wahrscheinlich teure), dann ist das noch keine Garantie für guten Ton, wenn man sie falsch nutzt. Kauft man schlechte (wahrscheinlich günstigere), dann kann man vielleicht nicht das erreichen, was man möchte wegen der schlechten Qualität.


    Da das Werkzeug schon stimmen muss, werde ich wahrscheinlich in den sauren Apfel beißen und mir erstmal anständiges Werkzeug besorgen. Denn was bei Nuendo/Cubase dabei ist, dient gerade der Grobkorrektur. Da fehlt ja schon ein steilflankiger EQ für den Low-Cut, um drumherum nichts kaputt zu machen.