Funkmikrofone mit Diversity Technologie

  • Hallo Videofreunde


    Habe in der PC Video Ausgabe Jul-Aug. 06
    Einen Bericht über 2 Funkmikrofone ( Mipro 90 und Sony URX-P1 )
    mit Diversity Technologie - 2 empfänger in einem Gehäuse gelesen.


    Meine Frage: ist das wirklich ein muss ? lohnt sich die Anschaffung für Euro 700


    Sind die " alten" Systeme die nur auf einem Empfänger aufgebaut sind
    nicht auch ähnlich so gut ?


    Was ich sicher will, ist ein Line Eingang um ev. einen Mixer anzuzapfen.


    Es gibt sicher viele Videofilmer die mit Funkmikros arbeiten.
    Was habt Ihr für erfahrungen ?


    Danke für Tips
    Geroldswil

  • Hallo!


    Diversity bedeutet, dass das Empfangsgerät immer 2 Signale vom Micro bekommt und jeweils auf das stärkere Signal umschaltet.
    Diese Technik bedeutet eine höhere Ausfallsicherheit.


    Die Empfangsqualität eines Geräts ohne Diversity ist deswegen nicht schlechter. Ein Diversity-Empfänger kann, wenn der Empfang auf einem Empfänger schlechter wird auf den 2. umschalten.


    Sinnvoll ist das nur dann, wenn Empfangsprobleme bzw. Funklöcher zu erwarten sind.
    ZB:
    -Viele sich bewegende Personen in der Funkstrecke (zwischen Micro und Empfänger)
    -Störsender wie Handymasten, Flugveranstaltungen usw.
    -In Innenräumen mit problematischer Reflexion (zB Gewölbekeller, Säulen)
    -Größere Entfernung zwischen Micro und Empfänger


    In Fällen bei denen sich das Micro nur ein paar Meter vom Empfänger entfernt befindet bzw. die Funkstrecke frei ist, und keine Störsender in der Nähe sind, ist Diversity nicht notwendig.


    Nicht unerheblich ist auch das Frequenzband. Je höher desto ausfallsicherer.
    ZB ist die Frequenz um 400 Mhz anfälliger auf Funklöcher als um 850 Mhz. Die hohen Frequenzen reichen allerdings schon wieder in die Funkbereiche der Handys.


    Und: Besser ein Qualitätsprodukt ohne Diversity als ein Billigstprodukt mit Diversity.

  • Zitat

    Original von dog
    Diversity bedeutet, dass das Empfangsgerät immer 2 Signale vom Micro bekommt und jeweils auf das stärkere Signal umschaltet.
    Diese Technik bedeutet eine höhere Ausfallsicherheit.


    Vom Micro kommt ein Sendesignal, da es ja auch nur einen Sender hat. Dagegen gibt es zwei Empfangsteile, welche jeweils auf die Antenne mit dem stärkeren Signal umschalten.
    Der Antennenabstand ist größer als die Wellenlänge der Sendefrequenz. So können Reflexionen ausgenutzt werden.


    Auf den Abstand Sender-Empfänger hat es keinen großen Einfluss. Das System bietet eine höhere Ausfallsicherheit.

  • Hallo Geroldswil ,


    ich habe auch lange gesucht und überlegt und mir dann das Senheiser EW 100 ENG G2 zugelegt.


    Kriterium war auch für michein "Line In Eingang" für Mischpulte.
    Nur in den Datenblättern sucht man das vergebliche.
    Erst eine gut Beratung brachte die Lösung:
    Das Senheiser EW 100 kann das, in dem du den Aufstecksender SKP100 (eigentlich für Mikros) über XLR an den Mischpultausgang anschließt.
    Die Eingangsempfindlichkeit des SKP100 ist einstellbar und kann als Preset abgespeichert werden.
    Fuktioniert super.


    Gruß
    Erich

  • Zitat

    Original von Christian
    Vom Micro kommt ein Sendesignal, da es ja auch nur einen Sender hat. Dagegen gibt es zwei Empfangsteile, welche jeweils auf die Antenne mit dem stärkeren Signal umschalten.


    So ist es besser formuliert.


    Zitat

    Original von Christian
    Der Antennenabstand ist größer als die Wellenlänge der Sendefrequenz. So können Reflexionen ausgenutzt werden.


    Wäre von Vorteil, ist aber nicht immer so. Wäre zB gut, wenn die Antennen genau hintereinander platziert wären.
    Technische Ergänzung:
    Die Welle trifft durch Reflexionen (sehr wahrscheinlich) nicht im selben Zustand der Amplitude auf die 2. Antenne und hat so (möglicherweise) ein besseres Signal. (Wenn, dann ist nur die 1/2 Wellenlänge wichtig, da ja die max. Amplitude pro Schwingungsperiode 2x erreicht wird, einmal positiv und einmal negativ.). Das Signal soll vor allem "anders" ankommen.
    Die Wellenlänge beträgt zB bei 600 Mhz 0,5 m, bei 850 Mhz 0,35 m. Die meisten Standempfänger haben halbe 19" Breite, die Antennen einen Abstand von ca 20 cm. Selbst bei 19" Empfängern geht sich der Antennen-Abstand nicht bei jeder Frequenz aus und das sind schon große Kisten.


    In jedem Fall ist zB bei Aufsteckempfängern, bei denen die Antennen sehr nahe beisammen liegen, eine höhere Frequenz der niedrigeren vorzuziehen.


    Zitat

    Original von Erich Retzer
    ich habe auch lange gesucht und überlegt und mir dann das Senheiser EW 100 ENG G2 zugelegt.


    Sennheiser ist bei mir auch 1. Wahl.

  • >> Besser ein Qualitätsprodukt ohne Diversity als ein Billigstprodukt mit Diversity<<


    Das steht wieder im krassen gegensatz des Autors A. Wunderlich in der PV Video vom Juli August. 06


    dort hat er Geschrieben Zitat: Wer allerdings heute noch Non.Diversity kauft, ist selber schuld. Die hier vorgestellten Alternativen ( Sony UWP C2 u. Mipro MR 90 ) bringen zum gleichen Preis einen enormen Zugewinn an Betriebssicherheit! Zitat Ende.


    Was ist die Meinung der Restlichen Funkmikro..benutzer ?


    Geroldswil :laut:

  • Zitat

    Original von geroldswil
    Kein Funkmicro -Benutzer ?


    doch :D


    sennheiser ew 100 G2: :schal:
    gut, die SK-serie ist ne andere liga aber zu dem preis ist die ew-serie völlig ok.
    sowohl der taschen- als auch der aufstecksender.

  • Moin,


    habe den [URL=http://www.akg.com/products/powerslave,mynodeid,157,id,287,pid,287,_language,DE.html]PR40 Diversity Empfänger von AKG[/URL] zu meiner vollen Zufriedenheit im Einsatz.


    Der wird allerdings in Europa nur für 4 Frequenzen angeboten: 2 im anmeldefreien IMS Bereich und 2 anmeldepflichtigen Bereich. (alle im 800MHz-Bereich)
    Das ist dann allerdings auch der Nachteil. Die Frequenz ist fest eingestellt.


    Ich verwende ihn mit den Sennheiser MKE2 und MKE10 Mikro's.


    Das Sennheiser ew100 G2 eng-Set ist eine feine Sache, vor allem was die Auswahl an Frequenzen angeht.
    Allerdings ist der Empfänger m.W. kein Diversityempfänger und die Sendeleistung des Senders ist mit 30mW etwas oberhalb des in Deutschland für den ISM-Bereich zugelassenen Werten von 10mW.
    Möchte man diese Anlage also im zulassungs- u. gebührenfreien ISM-Band von 863 bis 865 MHz betreiben, wäre dies eigentlich nicht legal.


    Viele Grüße
    Marcus

    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen . ;) :]

  • Mich würde mal an der Funkmikrofontechnik interessieren, ob es dort auch digitale Systeme gibt. Ich stelle mir folgendes vor:


    Microphon -> A/D Wandler -> Funkübertragung (digital!!) -> Empfänger (digital) -> SP/DIF oder AEBus Ausgang am Empfänger,


    so dass einmal digitalisiert, voll digital weitergearbeitet werden kann.


    Das gleiche sollte natürlich dann auch Rückwärts als Monitorweg funktionieren für Inear (Ohrhörer).


    Sender (digital) -> Monitor Empfänger (digital) -> D/A Wandler -> InEar Monitor.


    Gibt es sowas? Oder sind das alles nur "analoge Krücken" ?

  • Hallo,


    ich weiss nicht, ob es Sinn macht, bei einem Funkmikrofon digital zu übertragen. Das bringt den eindeutigen Nachteil, dass - falls es mal Störungen auf der Funkstrecke gibt - das Signal sofort vollständig weg ist. Bei einer analogen Übertragung würde es hier "nur" Rauschen...


    Ausserdem bin ich der Meinung, dass die momentan verfügbare Technik durchaus ausreicht. Für den Hobbyisten sowieso, aber auch für den Profi.


    Wir nutzen die Sennheiser EW100 G1-Mikrofone und hatten damit in der Übertragung noch nie Probleme - auch nicht unter schwierigen Bedingungen wie verschachtelte Räumlichkeiten oder oder oder...



    Gruß
    Marcus

  • Natürlich müßte ein digitales System auch mit Errormanagement (Redundanzen, Fehlererkennung, Fehlerberichtigung und mit Diversity arbeiten). Man hat dann halt nicht das Rauschen und kann voll digital arbeiten und ist immer synchron.


    Andererseits ein Dokufilm hat normalerweise kein DolbyDigital5.1 ohne Rauschen. Da kommt Musik drüber, also kriegt man sowieso nix mit vom Rauschen. Das ist halt authentisch. War halt ne Idee. Andererseits hat AKG den Hero777 und Folgemodelle (digitale Funkkopfhörer mit Surround) rausgebracht. Also macht irgendwo die digitale Übertragung schon Sinn und wenn nur zum Abkassieren ;)